100 Gramm Lesespaß für 50 Cent

Sommerfest – Förderverein der Biebesheimer Nibelungenschule feiert zwanzigjähriges Bestehen mit buntem Programm

Acht Spielstationen sorgten am Freitagnachmittag für reichlich Aktion beim großes Fest im Hof der Biebesheimer Nibelungenschule, wo der Förderverein der Schule sein zwanzigjähriges Bestehen feierte. Bei der Station “Make and Break” kam es auf Genauigkeit und Schnelligkeit an. Auch die der neunjährige Sonja gab ihr Bestes. Rechts im Bild Sophia und links Elke Valbert. –Foto: Robert Heiler

 

Beim Sommerfest zum 20. Geburtstag des Fördervereins der Nibelungenschule konnten die Kinder an acht Stationen ihre Geschicklichkeit beweisen, konnten Bücher erwerben und die Spielgeräte ausgiebig nutzen. Für eine Ergänzung der Geräte um eine Schaukelanlage sollte der Erlös des Festes sorgen.

 

Was vor 20 Jahren mit der Idee begann, den Hof der Nibelungenschule attraktiver zu gestalten, das ist auch heute noch aktuell. Als am 17. Februar 1995 fünfzehn Menschen den Schulförderverein gründeten, war der Schulhof eine Betonüste. Daraus ist längst eine bunte Spiellandschaft geworden. Und die wurde am Freitag zur Kulisse für das Sommerfest, zu dem der Förderverein zu seinem 20. Geburtstag alle Biebesheimer einlud.

“Was wären wir ohne unseren Förderverein.” Schulleiterin Adriane Schmitt zählt auf, mit welchen Aktionen der Verein das Schulleben bereichert: den Kinderkleider- und Spielzeug-Basar, den Kinderkunstaktionstag gemeinsam mit dem Heimat- und Geschichtsverein, Theateraufführungen und Autorenlesungen, Unterstützung bei den Arbeitsgemeinschaften. “Um ein Kind zu erziehen und zu bilden, braucht man ein ganzes Dorf”, betont sie. Daher sei die Kooperation mit dem gesamten Umfeld und dem Elternbeirat so wichtig für die Schulgemeinschaft.

Das Versprechen für weitere Zusammenarbeit mit der Gemeinde erhält der Verein von Bürgermeister Thomas Schell (SPD). Da kann das Geburtstagskind optimistisch in die Zukunft blicken, zumal die Zahl der Mitglieder am Ende des Tages von 95 auf mehr als 100 angewachsen sein wird, hofft die Schulleiterin.

Ein Mitglied der ersten Stunde ist Hans-Joachim Gallmeier. Er sei noch immer aktiv, stellt Vorsitzende Stephanie Nösinger das Gründungsmitglied vor. Und noch immer engagiert sich der Verein, wenn es um einen attraktiven Schulhof geht. Ein begehbarer Drachen – finanziert vom Kreis – bewohnt seit einem Jahr das Areal. Eine Schaukelanlage soll folgen, finanziert vom Erlös des Festes und des Sponsorenlaufes am Morgen dieser Geburtstagsfeier.

An diesem Tag hat der freundliche Schuldrache Gesellschaft von einem ebenso freundlichen Drachen des Kinderschutzbunds. Fröhlich hüpfen die Jungen und Mädchen auf dieser Hüpfburg oder klettern auf dem Nibelungen-Drachen um die Wette, während ihre erwachsenen Begleiter eher den Schatten aufsuchen und wegen der schweißtreibenden Temperaturen úberflüssige Bewegungen meiden.

Da sind die jüngsten Besucher erheblich bewegungsfreudiger. Sie sammeln an acht Stationen eifrig Stempel auf ihrer Laufkarte und kegeln, testen ihre Geschicklichkeit beim heißen Draht und an der Torwand. Sonja (9) stapelt blitzschnell bunte Kisten nach Vorlage aufeinander. “Make and Break” heißt das Spiel. Das macht Spaß und schult gleichzeitig die räumliche Vorstellungskraft.

Die ehemaligen Schülerinnen Lea und Julia verkaufen Bücher nach Gewicht beim Bücherflohmarkt. Für 50 Cent kann man bei ihnen 100 Gramm Lesespaß erwerben.

Dicht umlagert sind auch die interessanten Experimente. “Was schwimmt?”, heißt die Frage am Stand der beiden Lehrkräfte Katrin Menier und Maria Erbach. Meike (7) hat schon die Aufgabe gelöst, ein Tier zu basteln, das schwimmt. Ihr Wasserläufer aus Alufolie hat keine Probleme auf der Wasserschüssel, versinkt allerdings in der Schüssel mit dem Spülmittel. Und Eileen (9) testet gerade, wie viel sie in ihr Knet-Boot laden kann, bevor es den Gesetzen der Physik folgt und untergeht.

Genauso spannend sind die Experimente mit der Elektrizität. Was passiert, wenn man mehrere kleine Glühbirnen an eine Batterie anschließt? Die Kinder tüfteln und probieren, unterstützt von Kathleen Rascheldorf, der Mutter eines Schulkinds. Irgendwann werden die Kinder auch lernen, welchen naturwissenschaftlichen Gesetzen ihre Experimente folgen.

Heute steht der Spaß im Vordergrund, es ist schließlich eine Geburtstagsfeier. Und dazu gehört auch ein ordentliches Kuchenbüfett. Das haben die Eltern in der kühlen Pausenhalle aufgebaut. Und Kerstin Hanewald hat eine große Geburtstagstorte mit dem Schuldrachen verziert. Die schneiden Schulleiterin Adriane Schmitt und Vereinsvorsitzende Stephanie Nösinger gemeinsam an. So kann Kooperation auch zu einer höchst schmackhaften Angelegenheit werden.